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  • AutorenbildDr. Stefan Adams

Nachfolger gesucht - Chancen für Jungverwalter

erschienen: VDIVaktuell, April 2019


Die kapitalunterlegte Kooperation wird zur Win-Win-Situation für junge, aufstrebende wie für etablierte Unternehmen, deren Inhaber Nachfolger suchen.


Die personellen Ressouccen von Immobilienverwaltungen werden qualita­tiv und quantitativ zunehmend zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor und beeinflussen darüber hinaus den Wert dieser Unternehmen. Insbesondere die vor­handene interne Managementkapazität auf oder perspektivisch für die Geschäfts­leitungsebene bestimmt den Unterneh­menswert signifikant mit.



Der unternehmerische Nachwuchs Dem unternehmerischen Nachwuchs der Verwalterbranche widmen sich heute zahl­reiche Awards, Fachbeiträge und Beratungs­unternehmen. Diese Jungverwalter sind in der Regel gut ausgebildet, in der Selbststän­digkeit angekommen und haben sich trotz der im Zuge von Digitalisierung, Kostenpro­gression und Fachkräftemangel deutlich ver­änderten Rahmenbedingungen erfolgreich im Markt etabliert. Überwiegend im drit­ten und vierten Lebensjahrzehnt stehend, machen sie sich Gedanken über das zukünftige Entwicklungspotenzial ihrer Unterneh­men. Dies umfasst neben dem organischen Wachstum, einem planbaren, aber häufig auch langsamen Entwicklungspfad, meist gibt es Möglichkeiten, beiden Unterneh­mensgenerationen hinsichtlich ihrer Prä­ferenzen und Zielsetzungen gerecht zu werden. Der im Folgenden beschriebene Weg wird unserer Erfahrung nach immer häufiger eingeschlagen, auch mit unserer Unterstützung:

 

Die kapitalunterlegte Kooperation

Ältere Inhaber mittelständischer und grö­ßerer Verwaltungen mit einem Bestand von häufig mehreren Tausend Verwaltungsein­heiten gehen zunehmend kapitalunterlegte Kooperationen mit Jungunternehmern ein. Diese haben ihre unternehmeri­sche Kompetenz als Voraussetzung dafür bereits unter Beweis gestellt, indem sie ihre eigene, wenn auch kleine Verwal­tung profitabel aufgebaut und die ent­sprechenden Strukturen geschaffen haben, um sie in eine aussichtsreiche Zukunft zu führen. Bringen sie dann noch die für die Geschäftsführung eines größeren Betriebs erforderliche überzeugende Unternehmer­ persönlichkeit mit, sind die den „Seniors" wichtigsten Kriterien fast schon erfüllt, um das angestrebte Modell umzusetzen - zu am Markt üblichen Konditionen wird der Bestand des Jungunternehmers in die eta­blierte Verwaltung eingebracht. Dies kann im Rahmen eines Tauschs von Unterneh­mensanteilen geschehen oder durch eine Fusion mit Übernahme der Geschäftslei­tung oder dem Eintritt in sie.

 

Der veräußernde „Senior-Verwalter" wird die Geschäftsprozesse über einen überschaubaren Zeitraum hinweg noch unterstützend begleiten. Das weitere Nachfolgemanagement umfasst die suk­zessive ab Beginn des „Mergers" geplante Übernahme weiterer Unternehmensan­teile, beispielsweise unter Einsatz von Put­ und/oder Call-Optionen durch den jungen Geschäftsführer bzw. die Abgabe durch den Altinhaber. Die Bewertungsparameter und auch das anorganische Wachstum mit deut­lichem Kapitalbedarf.

 

Das Problem der Etablierten

Im Markt stehen sie heute etablierten Ver­waltungsunternehmen gegenüber, für deren Gesellschafter-Geschäftsführer altersbedingt mittlerweile die Nachfolge zu organisieren ist. Mit der Umkehrung der Alterspyramide ist die Zahl der Unternehmer, die sukzessive aussteigen wollen und eine Lösung für die unternehmerische Nachfolge suchen, nach unserer Wahrnehmung enorm gestiegen - vor allem in den Babyboomer-Jahrgängen 1958 bis 1966.

 

Dass ein junges Verwaltungsunterneh­men eins der etablierten, meist größeren aufkauft, schließt das Risikomanagement der Banken in der Regel aus Eigenkapi­tal und Darlehensabsicherung sind in der geforderten Höhe für junge Marktteilneh­mer meist nicht aufzubringen. Dennoch Zeitpunkte bis zur möglichen vollständigen Anteilsübernahme, die aber nicht immer zwingend ist, werden schon zu Beginn der Transaktion nach betriebswirtschaftlich nachvollziehbarer Methodik fixiert. Auch eine zusätzliche Finanzierung mittels Private Equity aus verschiedensten Quellen kann unserer Erfahrung nach den Erwerb eines großen Verwaltungsunternehmens durch den „Jungverwalter" nach diesem Modell erleichtern, ohne den sonst erforderlichen Einsatz von Eigenkapital. Für etablierte Ver­waltungen lässt sich die Nachfolgeregelung nach diesem Modell sukzessive umsetzen - zukunftsorientiert und ertragreich für beide Parteien.


Fazit

Junge Immobilienverwalter mit bereits erfolgreichem Track Record und über zeu­genden unternehmerischen Fähigkeiten haben die Option anorganisch zu wach­sen, ohne Eigenkapital unmittelbar ein­zubringen. Das beschriebene Modell führt nach unserer langjährigen Erfahrung zur Win-Win-Situation für einerseits junge und andererseits etablierte Immobilienver­walter: Der unternehmerische Nachwuchs kann ein außergewöhnliches Wachstumsszenario vorweisen, und der etablierte Senior-Verwalter gewinnt mit ihm einen motivierten und verantwortungsvoll han­delnden, zudem durch Anteile gebundenen Gesellschafter-Geschäftsführer.




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